Philosophischer Aspekte der ART
Die ART beruht auf dem
Relativitätsprinzip, dem Äquivalenzprinzip und der Konstanz der C. Die Lorenztransformation ist eine Konsequenz.
Alle Bezugssysteme, auch
gegeneinander auf Trägheitsbahnen bewegte, sind darin gleichberechtigt.
Das heißt, dass je nach Bezugssystem unterschiedliche
Wahrnehmungen zur Beschaffenheit der Welt gemacht werden, wobei
keines der so gewonnenen Weltbilder zu bevorzugen ist. Sie sind alle
gleich ´richtig´.
Beispiel: Erdbürger sieht Fixstern in Entfernung von 4 LJ → Erde= Bezugssystem 1. Bürger
steigt in Raumschiff und wird 1 Jahr beschleunigt auf 99% C. Er misst
von seinem Bezugssystem 2 ,dem bewegten Raumschiff, erneut die
Entfernungen zur Erde und zum Ziel und stellt fest: Die Welt hat sich
räumlich erheblich verändert!
Da beide
Bezugssysteme wegen des Relativitätsprinzips ´gleich richtig´ sind, muss der Philosoph nun von einem, für
die meisten Philosophen grundlegendem Prinzip Abschied nehmen:
Das Universum existiert außerhalb und unabhängig von unserem
Bewusstsein.
Der gleiche Bürger im
Bezugssystem 2 nimmt schließlich eine ganz andere Welt wahr, als er
zuvor im Bezugssystem 1 wahrgenommen hat. Da der Bürger an sich
selbst im Spiegel keine Veränderung erkennen kann, muss er daraus
schließen, dass sich im Ergebnis der Beschleunigung seines
Subjektes die gesamte Welt verändert hat.
Das irritiert.
Zumindest den Philosophen.
Nachvollziehbar wäre für Bürger und Philosophen eher
der Gedanke, dass der Bürger sich im Ergebnis seiner Beschleunigung
verändert und er deshalb die Welt nun anders wahrnimmt als zuvor.
Dann könnte die Welt - ausgenommen von dem Raumschiff und ihm
- so bleiben, wie er sie von der Erde wahrgenommen hat.
Die Veränderung der Maßstäbe bei Bewegung gegenüber dem Bezugsraum hat ihren Grund in der Existenzbedingung von Materie.
Ein
Blick auf die einfache Darstellung einer Resonanzfigur in Ruhe
(links) zum lokalen Hintergrund und in Bewegung (rechts) zeigt
die richtungsabhängige Veränderung der Einheitsmaßstäbe.
Erläuterung zur Darstellung hier
Das
BIld lässt auch eine Folge der Dynamik der Wechselwirkung zwischen
Innen und Außen erkennen, die als Heisenbergsche Unschärfe bekannt ist:
Erst eine Vielzahl der Bahnen der oszillierenden / resonanten Objekte
bilden eine Resonanzfigur, mit der ´Chemie gemacht´ werden kann.
Der Kondensationsort eines Wellenpaketes im Falle einer Messung
ist aber nur so groß wie das Fermion, also sehr klein im Verhältnis zu
dem viel größeren Oszillationsraum. Der zu erwartende Ort kann dann
plausiblerweise nur statistisch vorhergesagt werden.
Warum sind die Prognosen der ART für uns befremdlich?
Beispiel 2.
Angenommen ein Astronaut startet
auf der Erde in Richtung eines Sterns und beschleunigt 1Jahr lang
bis auf 95% C. Von der Erde aus gesehen war der Stern 10 LJ
entfernt. Als er 95% C erreichte, war der Stern vom Raumschiff aus gesehen noch 1 LJ
entfernt. Er schien also in einem Jahr die Entfernung von (von der Erde
gesehenen) 9 LJ geschafft zu haben und war dabei aber nie schneller
als Licht. Das ist seltsam, aber im Prinzip korrekt.
Kurz nachdem er die Messung
vorgenommen hatte, schaute er sich einen nahen Stern an, an dem er
vorbeiflog. Der Stern war nicht rund! Er war plattgedrückt und
rotierte auf eine ganz komische Weise, als würde er unablässig
durchgewalkt. Er nahm sich vor dieses
seltsame Objekt auf der Rückfahrt näher anzuschauen. Das ist seltsam, aber im Prinzip korrekt.
Zu
allem Unglück stellt er nun fest, dass er nicht genug Treibstoff hat
und beschließt umzukehren. Zunächst beschleunigt er nun wiederum ein
Jahr in die Gegenrichtung, um immer langsamer werden und nach einem
Jahr wieder den gleichen Bewegungszustand zu haben wie am Anfang (aus
Sicht der Erde wollte er ´anhalten´). Er misst danach, sozusagen
´im Stehen´ erneut die Entfernung zum Stern und stellt fest: 3
LJ! Er ist verblüfft, denn da er ja bisher nur von der
alten Geschwindigkeit herunter bremste, glaubte er dem Stern nun
näher sein zu müssen, als vor dem Einleiten des Bremsvorganges.
Aber die Kontrolle bestätigte: : 3 LJ Das ist seltsam, aber im Prinzip korrekt.
Der
Astronaut ist nun auf dem Rückweg und denkt nach. Er hat die Wahl:
Hatte sich das Universum infolge seiner hin- und
her- Beschleunigung jeweils rasch verändert oder war er es selbst,
der sich veränderte und er deshalb die Welt nur anders sah? Als
Materialist nimmt er an, dass es der Welt ziemlich egal ist ,was er
in seiner Rakete anstellte.
Er möchte aber nun verstehen,
-
was die Beschleunigung mit ihm macht, damit sich seine
(subjektive) Wahrnehmung des Universums verändert
und
- woher sein Körper und die Rakete wissen, dass sie
sich immer dann verändern müssen, wenn sie in einer Rakete
beschleunigt werden, aber sich nicht verändern dürfen, wenn sie
auf der Erde in gleicher Weise beschleunigt werden.
und
-woher
sein Körper und die Rakete wissen, ob sie nach dem Abstellen der Beschleunigung ruhen (nach dem Bremsvorgang) oder
schnell unterwegs sind (nach der Beschleunigung) ?
Das Vakuum hatte ja keinen Anker, auf den
man mit einer Laserpistole zielen konnte um seine Geschwindigkeit
zu messen. Auch flogen Sterne und Galaxien in alle Richtungen,
manche davon auch sehr schnell. Und sie alle meinten von sich, sie
wären in Ruhe!
Auch kamen die Lichtimpulse von vorn in der Rakete genauso
schnell an, wie die von hinten. Es war gleich, ob man gegenüber der Erde
schnell unterwegs war oder auf einer Umlaufbahn um sie
herumbummelte.
Ein sehr schneller Beobachter ´sieht´ die
verbeifliegenden, sich selbst als rund wahrnehmende Sterne als platte, sich bei Rotation unablässig
durchwalkende Ellipsoide – und umgekehrt. Das plattgedrückte
rotierende Ellipsoid erscheint uns unnatürlich und, da wir die runde
Form für die Natürliche halten, gehen wir davon aus, dass wir uns
gegenüber diesen Ellipsoiden schnell bewegen und nicht umgedreht.
Der Ellipsoid sieht das aber genauso, da er sich ruhend und rund
wahrnimmt und wir ihm als an ihm vorbei fliegener Ellipsoid erscheinen.
Aber:
Da wir aus Sicht der Erde oder der Galaxis die
allermeisten Objekte im Universum als rund wahrnehmen, ist dies
m.E. ein wirklich seriöser Hinweis darauf, dass es sinnvoll ist, zu
diesem Universum gehörige Bezugssysteme zu vermuten, welche sich durch
maximale Eigenzeit und größtmögliche Umgebungswahrnehmung auszeichnen.
Unser Umgebungswahrnehmung ist doch erheblich anders als die, welche man von einem Bezugssystem kurz außerhalb eines
Schwarzschildradius hätte. Von da aus erscheint einem die ganze Welt doch sehr arg geschrumpft.
Stand 2024-01-16
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